Das Arbeits- und Wirtschaftsministerium fördert seit dem Jahr 2013 die Anlaufstellen für Personen mit im Ausland erworbenen Qualifikationen (seit 2016 als Beratungsstellen im Sinne des § 5 AuBG) mit dem Ziel, Migrantinnen und Migranten durch mehrsprachige Beratung in Verfahren zur Anerkennung bzw. Bewertung ihrer ausländischen Qualifikationen zu unterstützen. Dadurch soll dem Fachkräftemangel begegnet und eine qualifikationsadäquate Beschäftigung erleichtert werden.

Im Jahr 2024 wurden österreichweit 10.314 Ratsuchende persönlich beraten – dies entspricht einem Anstieg von +8,0 % gegenüber 2023. Es wurden 12.767 persönliche Beratungskontakte gezählt. Zu diesen kamen weitere 7.913 Kontakte via Telefon, E-Mail oder online, was insgesamt 20.680 Beratungskontakte ergibt.

Zwei von drei der Ratsuchenden (66,8%) waren Frauen. Mit einem Anteil von 38,9 % bildeten Personen im Alter von 30 bis 39 Jahren wieder die größte Altersgruppe. Beinahe zwei Drittel (64,4 %) der beratenen Personen hatten einen tertiären Abschluss, mehr als ein Viertel (26,4 %) Matura – somit brachten mehr als 90 % eine höhere oder akademische Bildung mit.

Etwa sieben von zehn (68,8%) der Beratenen stammten aus Drittstaaten und 31,2% aus der EU bzw. dem EWR. Die Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine lassen sich wie in den beiden Vorjahren sehr deutlich an den Beratungszahlen für 2024 ablesen. Von den 10.314 ratsuchenden Personen waren 2.522 bzw. 24,5% Ukrainerinnen und Ukrainer. Diese bildeten daher die mit Abstand größte Gruppe nach Nationalitäten, gefolgt von 926 Personen aus Syrien, 585 aus Ungarn, 583 aus Kroatien, und 581 aus Rumänien. Etwa jede dritte ratsuchende Person (35,0%) lebte in Wien und kam dort zur Anerkennungsberatung. Für gut ein Drittel (35,1%) der Ratsuchenden wurden auch Übersetzungen benötigter Dokumente beauftragt. 38,8% wurden beim Antrag auf eine Bewertung von tertiären oder sekundären Bildungsabschlüssen unterstützt.

Anerkennung und Bewertung ausländischer Qualifikationen: Monitoringdaten der Beratungsstellen 2024