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Der sich zuspitzende Arbeitskräftemangel durch eine schrumpfende Erwerbsbevölkerung wird Österreich und seine Exportwirtschaft im nächsten Jahrzehnt vor große Probleme stellen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft.
Um den daraus resultierenden Arbeitskräftemangel zu bekämpfen und den damit zu befürchtenden Wohlstandsverlusten zu begegnen, empfiehlt die Untersuchung eine gezielte Arbeitsmarktpolitik zur Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen, Migrant:innen und Älteren, die Steigerung von Produktivität und Innovation sowie die verstärkte Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland.
Hinsichtlich der Möglichkeit, den drohenden Arbeitskräftemangel durch Zuwanderung auszugleichen, wird in der Studie jedoch auch erwähnt, dass das Arbeitskräfteangebot in Europa ebenfalls durch demografische Entwicklungen in den nächsten Jahren eher sinken wird. So schrumpft im Baseline-Szenario von Eurostat die Bevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren um etwa 5 Millionen Personen. Insbesondere schrumpft diese Bevölkerung auch in den Ländern (z. B. den osteuropäischen), aus denen Österreich in der Vergangenheit Arbeitskräfte rekrutieren konnte. Auf europäischer Ebene wird es folglich umso mehr nicht nur zu einem Wettbewerb um Talente, sondern zu einem Wettbewerb um Arbeitskräfte kommen, bei dem z. B. Löhne, Arbeitsbedingungen sowie das sozioökonomische Umfeld für Migranten und Migrantinnen eine wesentliche Rolle spielen werden.
Studie: Beschäftigungswirkungen der österreichischen Exportwirtschaft und demografische Szenarien