• berufsanerkennung.at
  • enic-naric-austria
  • migration.gv.at - Leben und Arbeiten in Österreich
  • migrantInnen.at

Aktuelles

Die Gemeinschaftspublikation " Indikatoren der Integration von Zugewanderten 2023: Settling In" von OECD und Europäischer Kommission bietet einen umfassenden Vergleich der Integrationsergebnisse von Zugewanderten und ihren Kindern in den OECD- und EU-Ländern sowie ausgewählten anderen Ländern. Sie umfasst 83 Indikatoren, die 3 Hauptbereiche abdecken: Arbeitsmarkt und Kompetenzen, Lebensbedingungen sowie bürgerschaftliches Engagement und soziale Integration. Außerdem werden detaillierte Daten zu den Merkmalen der Zuwanderungsbevölkerungen und -haushalte aufgeführt.

In den meisten Ländern und nach den meisten Indikatoren schneiden Migrant*innen – vor allem solche, die außerhalb der EU geboren sind – und ihre Kinder schlechter ab als im Inland Geborene bzw. Kinder im Inland Geborener. Dennoch wurden in den letzten zehn Jahren beachtliche Fortschritte erzielt, insbesondere hinsichtlich der Arbeitsmarktintegration. Diese Fortschritte sind einer Reihe von Faktoren geschuldet, wie einer besseren Integrationspolitik, einer insgesamt günstigeren Arbeitsmarktlage als vor zehn Jahren und dem höheren Bildungsniveau der Neuzugewanderten. 2020 verfügten in der EU 39 % und im OECD-Raum 50 % der Migrant*innen, die in den vorangegangenen fünf Jahren zugewandert waren, über einen tertiären Bildungsabschluss. Zehn Jahre zuvor waren es nur 25 % bzw. 35 %. In Europa, vor allem aber in den Vereinigten Staaten war auch bei der Sprachbeherrschung der Neuzugewanderten eine Verbesserung festzustellen.

Das Bildungsniveau von mehr als einem Drittel aller im Ausland Geborenen liegt in der EU nicht über Grundschulniveau. Damit ist dieser Anteil mehr als doppelt so hoch wie in der im Inland geborenen Bevölkerung. Zudem fällt es Migrant*innen schwer, Beschäftigungen zu finden, in denen sie ihre Kompetenzen voll einsetzen können. Zugewanderte mit Tertiärabschluss sind in allen Ländern mit geringerer Wahrscheinlichkeit erwerbstätig als im Inland Geborene und in fast allen Ländern sind sie mit größerer Wahrscheinlichkeit für ihre Beschäftigung überqualifiziert.

Verbesserungen sind auch in anderen Bereichen festzustellen. Die im Inland geborene Bevölkerung steht der Zuwanderung heute in den meisten Ländern positiver gegenüber als noch vor zehn Jahren. Bei den Lebensverhältnissen, die weiterhin Anlass zu Besorgnis geben, sind jedoch keine wesentlichen Verbesserungen zu erkennen.

In den EU-Ländern steht die öffentliche Wahrnehmung von Migrant*innen und ihrem Beitrag zur Gesellschaft oft im Widerspruch zu den vorliegenden Daten. So ist z. B. der Anteil der Hochqualifizierten unter den Zugewanderten aus Nicht-EU-Ländern gestiegen, doch wurde dies in den meisten Ländern nicht so wahrgenommen. Auch besteht in den meisten langjährigen europäischen Migrationszielländern in der Öffentlichkeit der Eindruck, die Bildungsergebnisse von Zuwandererkindern hätten sich verschlechtert. In Wirklichkeit haben sie sich im letzten Zehnjahreszeitraum jedoch stark verbessert.

Indikatoren der Integration von Zugewanderten 2023, OECD